Was macht eine Doula?

Was macht eine Doula?

Was macht eine Doula?

Immer mehr Frauen möchten bei der Geburt ihrer Babys von einer Doula begleitet werden. Aber manch werdende Mutter fragt sich auch:  "Braucht es wirklich noch jemanden zur Geburtsbegleitung, wenn die Hebamme schon dabei ist? Was genau macht eine Doula eigentlich?" Wir haben die ausgebildete Doula Mira Czogalla gefragt und sie hat uns von ihren vielseitigen Aufgaben berichtet. Warum wir vor allem ihren emotionalen Beistand besonders gut brauchen können, erfährst du in diesem Artikel.

Mira, was macht eigentlich eine Doula?

Was macht eine Doula?

Der Begriff Doula wird aus dem griechischem übersetzt als „Dienerin“ oder auch „Dienerin der Frau“ - mit dem Fokus auf Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Die Aufgaben einer Doula bestehen darin, eine schwangere Frau auf dem Weg ins Muttersein zu stärken und zu unterstützen. Dabei geht es weniger darum, die Frau in ihren Entscheidungen zu beraten, es geht eher darum, der Frau zu helfen, auf ihre eigene Intuition zu hören und ihre eigene innere Stimme wieder zu hören. Das Ziel dabei: eine selbstbestimmte glückliche Geburt. Ich stärke die Frauen also mental, aber auch körperlich gebe ich Unterstützung. So helfe ich während der Geburt, die Geburtsposition zu ändern, halte die Frau, stütze sie, begleite sie mit einem Rebozo (Massagetuch als Hilfsmittel), nehme die Frau einfach in den Arm und gebe ihr Sicherheit.

Es gibt meist einige Termine in der Schwangerschaft zur mentalen Vorbereitung auf die Geburt, dann begleitet die Doula die Frau auf Wunsch mit ins Krankenhaus, Geburtshaus oder auch zur Hausgeburt. Und auf Wunsch gibt es dann noch einge Termine im Wochenbett, bei denen die Frau rundum Unterstützung erfährt. Je nach Doula und Absprache kann eine Doula Essen kochen, kleine Haushaltsarbeiten übernehmen, der Neumama einfach ein Ohr schenken, ihr zuhören und für sie da sein.

Warum bist du Doula geworden? Wie bist du dazu gekommen?

Seit meiner ersten Schwangerschaft 2014 ließ mich mein Interesse rundum Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett nicht los. Ich wusste, ich möchte mich beruflich in diese Richtung spezialisieren. Ich absolvierte die fitdankbaby® Ausbildung und konnte mir den Traum erfüllen, mit Schwangeren und „Frischmamas“ zu arbeiten! Und das erfüllt mich heute noch genauso wie in meiner ersten Kursstunde. Doch das Thema Geburt fasziniert mich nach wie vor - jedoch hatte ich als Trainerin damit herzlich wenig zu tun. Als ich 2020 in einem Buch erstmals erfahren habe, was Doulas sind, wuchs in mir der Wunsch, Doula zu werden. Ende 2021 schloss ich die Ausbildung zur Doula ab. Meine Aufgaben als Doula und als Kursleiterin ergänzen sich prima und erfüllen mich sehr!

Wozu brauche ich eine Doula? 

Das wichtigste vorweg: Eine Doula ersetzt keine Hebamme – eine Doula ergänzt eine Hebamme! Denn Doulas haben keine medizinische Ausbildung und können im Notfall nicht medizinisch eingreifen. Geburt sollte jedoch nicht nur aus der medizinischen Sicht betrachtet werden, sondern vielmehr auch aus der emotionalen Sicht. Die Frau sollte das Gefühl haben, dass eine geburtserfahrene Frau ihr kontinuierlich zur Seite steht, ihre Ängste begleitet und Fragen beantwortet. Unsicherheiten und Sorgen können dazu führen, dass die Frau weniger Oxytocin freisetzt, welches jedoch für die Wehen benötigt wird. So kommt es vor, dass Frauen, die sich nicht sicher und gut betreut fühlen, eine längere Geburt und teils mehr Interventionen erlebt.

Nach der Studie der angesehenen Cochrane Collaboration, hatten Frauen mit Doula geringere Risiken für Interventionen:

  • 41% weniger Saugglocken- oder Zangengeburt
  • 33% weniger Unzufriedenheit und/oder negative Geburtserfahrung
  • 28% weniger Schmerzmittel oder Anästhetikum
  • 26% weniger Kaiserschnittgeburten

Die Untersuchungen ergaben außerdem, dass:

  • Eltern sich sicherer und betreuter fühlten
  • Eltern sich erfolgreicher an ihre neue Familiendynamik anpassten
  • wesentlich mehr Babys voll gestillt wurden
  • Eltern mehr Selbstvertrauen im Umgang mit dem Baby hatten
  • Frauen signifikant seltener an Wochenbettdepressionen litten

 

Was kostet eine Doula?

Die Begleitung durch eine Doula ist keine Kassenleistung. Sie wird privat bezahlt, nimmt sich dann aber auch alle Zeit nur für dich und geht auf deine Wünsche ein. Für eine Hochzeit geben Menschen oft viel Geld aus, nehmen sogar einen Kredit auf. Für die Geburt ihres Kindes sollte nicht gespart werden! Deine Doula ist ihren Preis wert, denn jede Geburt ist einmalig und sollte sorgenfrei und wunderschön in Erinnerung bleiben. Die Preise sind unterschiedlich, aber die meisten Doulas bieten kostenlose Kennlerntermine an, damit man unverbindlich schauen kann, ob man überhaupt gut zusammen passt. Außerdem werden Wünsche, Vorstellungen und Sorgen besprochen und die Doula macht ein unverbindliches Angebot für die Begleitung.

Was macht eine Doula?Wie finde ich eine Doula?

Um eine Doula in deiner Nähe zu finden, gibt es Suchportale von verschiedenen Vereinen – so zBsp. auf der Website vom Verein „Doulas in Deutschland e.V.“ - ansonsten ist die altbewährte Internet-Suchmaschine mit der Suche „Doula + Stadtname“ ebenfalls ein einfacher Weg.

Die Kontaktdaten von Mira findest du hier (Raum Magdeburg):
www.doula-magdeburg.de

Tolle Informationen rund um Schwangerschaft und Geburt sowie Onlineangebote findest du hier:
www.essenceofbirth.de

Foto-Credits:

Antonio_Diaz, istockphoto
Mira Czogalla